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Nadežda Andreeva

Europa in Assen Rastzvetnikovs Lyrik

Zusammenfassung

 

Das Bild Europas in der Lyrik Rastzvetnikovs ist ein Teil des dauerhaften und weitreichenden Verkehrs des Dichters mit dem Westen. Gegen Anfang der 30-er Jare gestaltet sich dieses Bild als ein Zeichen von lebenswichtiger Bedeuting.

Das Problem wird im vorliegenden Artikel durch 1. Analyse einzelner Elemente der Poetik Rastzvetnikovs und 2. Syntese mencher Charakterzüge ihrer Philosophie behandelt und konkretisiert. Unter den Themen, welche mit dem geistigen und gesellschaftlichen Leben Europas zusammenhängen bzw. davon abgeleitet worden sind, werden beachtet: 1. Das Rittertum als Sinnbild einer bestimmten Verhaltensweise und eines sittlichen Wertsystems; 2. Die christliche Religion als Träger eines absoluten ethischen Ideals; 3. Literaturgestalten, welche die europäische Kultur tief geprägt haben; 4. Historishe Ereignisse mit europäischer Bedeutung – Revolten, Aufstände, Kriege, politishe Wenden.

Die ritterliche Idee wird in der Figur des Ritters Don Quichotte von Roman Cervantes’ interpretiert; das Moralische wird als ihre wesenhalfe Dominante hervorgehoben. Für Rastzvetnikov ist die Lehre Christi Grundelmente einer Weltbeziehung, deren wichtigster Charakteristikum die Liebe ist. Für seine Lyrik ist das Motiv des Doppelgängers kennzeichnend; es wird von der Gestalten des Neunten Bruders, des Ritters Don Quichotte und Christus, sowie dem eigenen Ich zusammengefügt.

Gegen die Liebe, die Selbstraufopferung und das Mitleid, die in den Gestalten des Volkshelden, des traurigen Ritters und des Heilands eine univergängliche Verkörperung finden, widersetzt sich “das andere” Europa. Es plündert und vernichtet die “kleinen” Völker, setzt sich jeden Versuch einer freien Entwicklung entgegen, zerstört sich selbst in kleinen und großen Kriegen.

Europa gewinnt allmählich die Umrisse einer Macht, welche die Ideen von Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit scheinbar vertritt, sein verbrecherishes Wesen aber hinter geschickt eingerichteten Institutionen verhehlt. Auf der einen Seite erwacht der ritterliche Mythos und werden die sittlichen Grundsätze der Christlichen Lehre gepredigt, auf der anderen Seite warden alle ritterliche und christliche Tugenden abgelehnt. Europa ist rücksichtslos grausam und trügerisct doppelzüngig. Es tötet Menschen und baut Kirchen auf, zerreißt die Völker und lobpreist Gott mit verschwenderischer Pracht. In der Sammlung “Gedichte” (1942) erscheint das Gedicht “3. März 1941”, in dem zum ersten Mal die Idee von einem “Gericht” über die Völker zum Vorschein kommt. Es leuchtet die Hoffnung auf, daß ein neues, besseres Europa an Stelle des “alten, raubgierigien” auftreten wird.

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